Fachtag „Gemeinsam zum Kindeswohl“ im Weißenfelser Kulturhaus

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Rund 150 Teilnehmende pädagogischer Professionen aus dem schulischen Bereich trafen sich Anfang November im Kulturhaus in Weißenfels zu einem vom Jugendamt des Burgenlandkreises veranstalteten Fachtag. Einer gelingenden Kooperation im Kinderschutz widmete sich die Veranstaltung, die auf Initiative des Sachgebiets Besonderer Sozialer Dienst und der dazugehörigen Netzwerkstelle „Frühe Hilfen/ Kinderschutz“ in gemeinsamer Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren aus der Schulsozialarbeit und des Schulpsychologischen Dienstes entstanden ist.

Nach Grußworten der Dezernentin und stellvertretenden Landrätin, Dr. Ariane Körner, sowie der Amtsleiterin des Jugendamtes, Ursula Kühn, begann der inhaltliche Teil des Fachtages mit zwei Impulsvorträgen: Patrick Schatz, Sachgebietsleiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes des Jugendamtes, gab einen Überblick zum Thema Kinderschutz. Er erörtere weiterhin die damit verbundenen Aufgaben des Jugendamtes und führte aus, warum die Umsetzung als Verantwortungsgemeinschaft so wichtig sei. Anschließend erläuterte Gundula Schröter, langjährige Oberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Merseburg, die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. Sie ging außerdem der Frage nach, welche Herausforderungen dadurch an Schulen entstehen können.

Beim sogenannten „Meet & Greet“, einer anderen Art des Speed Datings, stellten sich verschiedene Institutionen, Träger und Akteure mit ihren Angeboten vor. Die anschließenden Workshops vertieften einzelne Themenfelder und Fragestellungen. Dabei ging es beispielsweise um die Vorgehensweise bei Verdachtsmomenten einer Kindeswohlgefährdung, adäquate Interventionsmöglichkeiten in Krisensituationen an Schulen, rechtliche Auswirkungen auf das Sorge- und Umgangsrecht bei Trennung von Eltern und entsprechende Hilfe und Unterstützungsangebote des Jugendamtes.

„Die im Kinderschutz tätigen Akteurinnen und Akteure im Burgenlandkreis sind sich darüber einig, dass Kinderschutz nur als Verantwortungsgemeinschaft funktioniert und es notwendig und förderlich ist, die Aufgaben, Möglichkeiten und Arbeitsweisen der jeweils anderen Institutionen sowohl zu kennen als auch anzuerkennen und auf regionaler Ebene Strukturen für die Zusammenarbeit mit anderen Stellen zu entwickeln“, betont Jugendamtsleiterin Ursula Kühn. Der Dank der Veranstalter gilt deshalb allen Teilnehmenden für deren Beitrag zu dieser gelungenen Fachveranstaltung.

Hintergrund:

Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, vor Vernachlässigung und Misshandlung geschützt zu werden. In erster Linie ist das die Aufgabe der Eltern. Wenn Eltern ihrer Verantwortung nicht nachkommen können oder wollen, muss der Staat eingreifen. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen obliegt dabei vielen staatlichen Stellen. So sind auch Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter und pädagogische Fachkräfte sowie alle anderen an einer Schule Tätigen täglich mit den Herausforderungen des Kinderschutzes konfrontiert.

Der Fachtag verfolgte deshalb das Ziel, diese Vernetzung und den fachlichen Austausch untereinander zu unterstützen. Er fand als gemeinsame Kinderschutz-Fachtagung der Jugendhilfe mit Akteurinnen und Akteuren der Schulsozialarbeit, dem Schulpsychologischen Dienst und verschiedener freier Träger der Jugendhilfe und Projekte sowie des Mobilen Sozialdiagnostischen Dienstes (MSDD) unter dem Titel „Gemeinsam zum Kindeswohl“ statt.