Richtfest im Kloster Memleben, dem Sterbeort der Ottonen
Mit einem Richtfest hat die Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben am 14. August 2025 den Baufortschritt bei Abriss und Errichtung eines Neubaus zwischen historischem Ost- und Nordflügel der Klosterklausur gefeiert. Landrat Götz Ulrich, gleichzeitig Vorstand der Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben, und Staatssekretär Gert Zender, Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, zugleich Kuratoriumsmitglied der Stiftung, lauschten gemeinsam dem Richtspruch von Zimmermann Alexander Vins von der Firma BSR Ritschel.
Mit dem Neubau und der Umgestaltung der Klosterkirche und des Klausurhofes können alle Menschen mit oder ohne körperliche Beeinträchtigungen den Außenbereich und die Ausstellungsbereiche im Ostflügel der Klausur bequem und problemlos besuchen. Zudem werden großzügige Räumlichkeiten für Schulklassen, Reise- oder sonstige Seminargruppen geschaffen, die bisher in diesem Umfang nicht vorhanden waren. Zukünftig können diese auch für Veranstaltungen im Winter genutzt werden und eine größere Gruppenstärke beherbergen. Ein zusätzliches Treppenhaus bindet einen Aufzug ein und stellt die barrierefreie Verbindung zwischen Ost- und Nordflügel dar.
Landrat Götz Ulrich: „Mit dem Anbau schaffen wir weitere notwendige Räumlichkeiten für unsere museumspädagogischen Angebote sowie für Veranstaltungen, Lesungen oder Seminare. Das Richtfest ist die ersehnte Etappe nach der langen ungewissen Zeit des Abrisses und der Stabilisierung am bestehenden Gebäude. Ich freue mich schon heute auf die Eröffnungsfeier und die damit verbundene Angebotserweiterung im Kloster Memleben.“
Andrea Knopik, Leiterin des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben: „Abriss und Neubau wie auch die bereits fertiggestellte umgestaltete Außenanlage sind für das Kloster Memleben ein bedeutungsvoller Meilenstein. Das Richtfest läutet die Endphase ein, und wir danken all unseren Besuchern, die uns trotz Baulärm in den letzten Jahren treu geblieben sind. Ich bin mir sicher, dass niemand von dem Ergebnis enttäuscht sein wird.“
Hintergrund
Die Gesamtkosten des Vorhabens werden sich auf rund 5,5 Millionen Euro belaufen. Davon werden im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) rund 5,2 Millionen Euro durch Bund und Land gefördert. Die Baumaßnahme erhält somit eine 95-prozentige Förderung. Die verbleibende Summe finanziert die Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben aus Finanzmitteln, die der Burgenlandkreis 2018 zahlreichen kommunalen Kultureinrichtungen, darunter auch der Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben, zur Gegenfinanzierung von baulichen Großprojekten zur Verfügung gestellt hat.
Vor gut zweieinhalb Jahren starteten die Baumaßnahmen „Barrierefreiheit und Anbau“ im Kloster. Nach dem planmäßigen Abriss eines DDR-Rohbaus zwischen Nord- und Ostflügel, einem unvollendeten „Kulturpalast“ des ehemaligen Volkseigenen Gutes Memleben, wurde im März 2023 festgestellt, dass die Giebelwände und Fundamente des Nord- und Ostflügels nicht ausreichend ausgebildet waren. Aufgrund der fehlenden Gründung des Nord- und Ostflügels mussten zusätzliche Sicherungsmaßnahmen kurzfristig geplant und durchgeführt werden. Somit wurde ein statisches Verfahren (Pilgerschrittverfahren) abgestimmt und berechnet, mit welchem im Juni 2023 begonnen wurde. Diese Arbeiten wurden Ende 2023 abgeschlossen. Aufgrund des Hochwassers zum Jahreswechsel 2023/ 2024 konnten die planmäßigen Arbeiten erst im März 2024 fortgesetzt werden. Ab Juli 2024 ging es dann Schlag auf Schlag:
· Bohrung der notwendigen Mikrobohrpfähle (48 Stück zu 18 m) zur Verbesserung der Tragfähigkeit des Bodens
· Oktober 2024 – Herstellung der Bodenplatte
· November 2024 – Errichtung des Kellergeschosses
· Dezember 2024 – Herstellung der Kellerdecke
· bis April 2025 – Errichtung des Erdgeschosses
· bis Juni – Errichtung des 1. OGs
· Juli 2025 – Errichtung DG
· August 2025 – Errichtung Dachstuhl
Insgesamt wird die Grundfläche des Neubaus 121 m² (11m x 11m) betragen.