Burgenlandkreis weiht neues Frauenhaus in Weißenfels feierlich ein
Der Burgenlandkreis hat am 22. Oktober 2025 das neue Frauenhaus in Weißenfels feierlich eröffnet. Im Beisein von Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, sowie Katharina Jestaedt, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, übergab Landrat Götz Ulrich symbolisch den Schlüssel an den Frauenhausverein Weißenfels. Dieser betreibt das Frauenhaus, in das seit Anfang dieser Woche Frauen und Kinder einziehen können.
Das neue Frauenhaus bietet Platz für sieben Frauen und zehn Kinder. Das rund 700 Quadratmeter große Gebäude umfasst zudem ein Notzimmer, Bäder, Spielzimmer, Beratungs- und Büroräume. Im Außenbereich wurde ein Spielplatz mit Rutsche und Schaukel errichtet, dazu eine Sitzecke und ein Carport mit Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Bikes. Insgesamt besitzt das Grundstück eine Größe von 3.700 Quadratmetern.
Landrat Götz Ulrich: „Für den Burgenlandkreis war der Bau eines neuen Frauenhauses in Weißenfels ein großes und wichtiges Anliegen. Frauen und Kindern, die Gewalt erfahren und Zuflucht suchen, muss geholfen werden. Umso dankbarer bin ich für das jahrzehntelange Engagement des Weißenfelser Frauenhausvereins. Der Kreistag hat den Bau des neuen Frauenhauses mit über einer Million Euro an Eigenmitteln unterstützt. Ohne die Bundesförderung wäre der Bau aber nicht möglich gewesen. Auch dafür gilt mein Dank.“
Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne: „Alle drei Minuten wird in Deutschland eine Frau Opfer häuslicher Gewalt. Das neue Frauenhaus in Weißenfels bietet Schutz, Sicherheit und Hoffnung für Frauen und Kinder in Not. Damit senden wir ein klares Signal: Niemand ist allein – wir stehen an der Seite der Betroffenen und helfen auf dem Weg in ein Leben ohne Gewalt.
Hintergrund:
Das alte Frauenhaus in Weißenfels wurde am 1. November 1992 eröffnet. Bis zum Auszug fanden ca. 2.250 Frauen und Kinder Schutz und Sicherheit. Die Sanierung des Bestandsgebäudes am ehemaligen Standort wäre nur mit einem erheblichen Aufwand möglich gewesen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Anforderungen an den Brandschutz sowie an einen barrierefreien Ausbau hätten einen sehr hohen finanziellen Aufwand verursacht, der wirtschaftlich gegenüber dem nun neu entstandenen Gebäude nicht vertretbar gewesen wäre.
Aus diesem Grund hat sich der Burgenlandkreis für einen neuen Standort entschieden. Im Dezember 2019 wurde ein Grundstück von der Stadt Weißenfels gekauft und die Entscheidung getroffen, das dortige bestehende Gebäude zu sanieren und durch einen Erweiterungsneubau zu ergänzen. Die Gesamtkosten für diesen Umbau belaufen sich auf 3,84 Millionen Euro. Über das Bundesförderprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ konnten Fördermittel in Höhe von 2,47 Millionen Euro akquiriert werden. Der Eigenanteil wurde aus dem Kreishaushalt erbracht.