Bundes- und landkreisübergreifende ASP-Tagung in Naumburg

ASP-Konferenz im Landratsamt Naumburg

Am 18. November 2025 fand im Kreistagssaal in Naumburg eine Tagung zum Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) beim Wildschwein statt. Hierzu hatte der Burgenlandkreis Vertreter der Ministeriums-, Mittelbehördenebene sowie unserer Nachbarlandkreise aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen und der Bundeswehr aus dem Zuständigkeitsbereich Ost zu einem kreis- und bundeslandübergreifenden Erfahrungsaustausch eingeladen.

Beabsichtigt war der Austausch zu existierenden Bekämpfungsstrategien bzw. bereits getroffenen Vorbereitungen bezüglich der Bekämpfung eines ASP-Ausbruches im Wildschweinbestand. Zusätzlich konnte als Gastredner noch Herr Dr. Mann vom Veterinäramt des Landkreises Görlitz gewonnen werden, der bereits praktische Erfahrung mit der Bekämpfung der Tierseuche hat.

Die Resonanz auf die Einladung war sehr positiv. Es haben über 30 Vertreter aus allen eingeladenen Bereichen zugesagt und damit auch die Wichtigkeit dieses Themas für alle nochmals hervorgehoben, denn eine Tierseuche macht an keiner Landesgrenze halt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Landrat Götz Ulrich. In seiner Rede verwies er auf die Aktualität des Themas sowie die bisher durch den Burgenlandkreis schon getroffenen Vorbereitungsmaßnahmen. In den anschließenden Vorträgen wurde allen Teilnehmern die unterschiedliche Organisation sowie Vorbereitungsmaßnahmen der drei Bundesländer nähergebracht sowie ein ausführlicher Erfahrungsbericht der Kollegen aus Sachsen, die seit 2020 schon intensive praktische Erfahrungen mit der Bekämpfung der Tierseuche in ihren Landkreisen (hier: LK Görlitz) sammeln mussten. Sie schilderten dabei sehr anschaulich wie auch ausführlich die unterschiedlichsten Herausforderungen, mit denen sie dabei konfrontiert wurden und wie diese in einem eindringlichen, kontinuierlichen Lernprozess bewältigt werden konnten. Ergänzt wurde die Tagung mit Vorträgen des Vertreters der Bundeswehr (Zuständigkeiten im Seuchenfall sowie Erfahrungsbericht ASP in Sachsen) und dem Burgenlandkreis (Amtshilfe in Sachsen und Tierseuchenübung im Burgenlandkreis 2022).

Danach folgte dann der Kernbereich der Veranstaltung: der Erfahrungsaustausch sowie die Diskussion verschiedener Fragestellungen, wobei die praktischen Erfahrungen der aus dem Landkreis Görlitz wie auch des Ministeriumsvertreters aus Sachsen besonders gefragt waren. Gerade hier wurde auch die direkte Zusammenarbeit aller Behördenebenen des Landes sowie die gute Vernetzung mit den Vertretern der Bundeswehr immer wieder herausgestellt. Genau diese Punkte - Kommunikation, Vernetzung, Austausch untereinander - wurde von allen Teilnehmern immer wieder als überaus wichtig unterstrichen. Es wurden zahlreiche Fragen gestellt und viele erkenntnisbringende, informative Antworten darauf gegeben.

In diesem Rahmen wurde auch noch der ASP-Fall im Schlachthof Weißenfels vom Sommer 2024 auf Wunsch der Gäste ausführlich erläutert. Auch, wenn es hierbei nicht um die Tierseuchenbekämpfung im Wildtierbestand ging, wurde auch hier deutlich, wie wichtig eine gute Vorbereitung sowie die Vernetzung und klare Kommunikation unter den Behörden aller Ebenen ist, um eine erfolgreiche Bekämpfung auf der unteren Verwaltungsebene leisten zu können.

Von den Teilnehmern wurde bereits signalisiert, die Tagung im nächsten Jahr in einem anderen Landkreis fortzuführen und evtl. hier auch noch andere Themenfelder, wie die Geflügelpest aufzunehmen und die Zusammenarbeit bzgl. der Entwicklung gemeinsamer Bekämpfungsstrategien zu vertiefen. Evtl. war also diese Tagung der Auftakt zu einem gemeinsamen Tierseuchenbekämpfungsprojekt im „Dreiländereck“ Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.