7 Millionen Euro Fördermittel für medizinisches Versorgungszentrum in der Elsteraue

Bürgermeister Mark Fischer, Ministerin Petra Grimm-Benne und Landrat Götz Ulrich (v.l.)

Im Beisein von Landrat Götz Ulrich hat die Gemeinde Elsteraue am 11. Dezember 2025 vom Land Sachsen-Anhalt Fördermittel in Höhe von rund sieben Millionen Euro erhalten. Den Bescheid übergab Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt im Hyzet Kultur- und Kongresszentrum in Alttröglitz.

Mit dem Geld soll im Rahmen des Strukturwandels der ehemalige Bahnhof im Ortsteil Reuden zu einem kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) umgebaut werden. Dabei werden auf drei Etagen mit einer Gesamtfläche von etwa 400 Quadratmetern drei Arztpraxen errichtet – im Erdgeschoss ist eine Apotheke vorgesehen. Das Ärztehaus soll durch einen Fahrstuhl barrierefrei gestaltet werden. Zudem wird ein Gebäude für den Rettungsdienst und einen Gemeindenotfallsanitäter angebaut. Gleichzeitig soll der stillgelegte Bahnhaltepunkt wieder aktiviert werden, um eine klimaneutrale Anbindung an den ÖPNV und das Oberzentrum Leipzig zu schaffen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 7,3 Millionen Euro.

Landrat Götz Ulrich: „Der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung und der damit einhergehende Strukturwandel bietet uns die Möglichkeit, trotz der schwierigen Haushaltslage investieren zu können. Und das tun wir in Bildungsprojekte, in industrienahe Infrastruktur, auch in eine Wasserstoffpipeline und – wie hier in Reuden - in die Daseinsvorsorge. Das zukünftige Ärztehaus wird hoffentlich die immer größer werdende Lücke in der Ärzteversorgung vor allem im Ländlichen wie der Gemeinde Elsteraue schließen.“

Ministerin Petra Grimm-Benne: „Der Strukturwandel in den Braunkohlerevieren bedeutet nicht nur wirtschaftliche Neuausrichtung, sondern er bietet auch die Chance, die Lebensqualität nachhaltig zu stärken. Eine wohnortnahe, moderne medizinische Versorgung gehört untrennbar dazu. Das neue MVZ wird Versorgungslücken schließen, Fachkräfte binden und Patientinnen und Patienten eine verlässliche Anlaufstelle bieten.“

Mark Fischer, Bürgermeister der Gemeinde Elsteraue: „Unsere Gemeinde ist unmittelbar vom Kohleausstieg betroffen. Hier gilt es, neben der Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze auch die sozialen Strukturen und die Daseinsvorsorge zu stärken. Mit einem medizinischen Versorgungszentrum möchten wir der ärztlichen Unterdeckung entgegenwirken und so dazu beizutragen, die medizinische Versorgung unserer Einwohner zu sichern. Dies ist ein Beitrag zur Steigerung der Attraktivität unserer Region.“ 

Hintergrund:

Die bewilligten Fördermittel stammen aus dem 432-Millionen-Euro umfassenden Budget aus dem Förderprogramm Sachsen-Anhalt REVIER, das der Burgenlandkreis für die Umsetzung des Strukturwandels zur Verfügung hat. Sie werden nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen bereitgestellt. Finanziert wird dieses Programm aus Mitteln des Bundes und zum Teil aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt. Die Förderung verfolgt das Ziel, den Strukturwandel in den betroffenen Regionen Sachsen-Anhalts zu bewältigen.