Aufbau eines Leitungssystems für den Transport von erneuerbarem Wasserstoff

Bei dem Projekt H2-Cluster-BLK handelt es sich um ein durch das Land Sachsen-Anhalt mit bis zu 50 Mio. Euro gefördertes Vorhaben des Burgenlandkreises. Am 22.07.2022 reichte der BLK eine Vorschlagsskizze mit dem Titel „H2-Cluster-BLK“ zur Teilnahme am Förderaufruf Wasserstoff des Landes Sachsen-Anhalt ein. Mit Bescheid vom 28.10.2022 wurde der BLK informiert, dass der eingereichte Vorschlag die höchste Bewertung im Rahmen des Förderaufruf Wasserstoff erhalten hat.

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines ca. 40 km langen Leitungssystems für erneuerbaren Wasserstoff innerhalb des Burgenlandkreises im Tiefbauverfahren, um kommunale Industrie- und Gewerbeflächen sowie existierende Industriegebiete von Einzelunternehmen H2-ready zu machen. Die Industrie- und Gewerbeflächen werden so attraktiv für zukünftige Firmenansiedlungen im Sinne der Energiewende und wachsen zukunftsorientiert.

Die Firmen des H2-Hub-BLK können weitere Investitionen tätigen, die zu neuen Wertschöpfungsketten und neuen Arbeitsplätzen führen – wenn das dazu notwendige H2-Leitungssystem geschaffen wird. Das H2-Leitungssystem ermöglicht Sektorenkopplung bspw. vom Windrad bis zum synthetischen Kraftstoff oder der „grünen“ Basischemikalie (inkl. Nutzung von Abwärmen). Der Burgenlandkreis ist die einzige Region in Mitteldeutschland, die für eine derartig komplexe und hochwertige Wertschöpfungskette alle Voraussetzungen durch die ansässigen Firmen erfüllt und ist damit ideal als Wasserstoff-Modellregion geeignet. Dadurch wird eine regionale Wasserstoffwirtschaft mit Erzeugung und Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff geschaffen.

Um Synergien mit der heimischen Chemieindustrie des Mitteldeutschen Chemiedreiecks zu schaffen, soll das H2-Leitungsnetz am Standort des Chemie- und Industrieparks Zeitz mit dem bestehenden Netz der Linde GmbH verbunden werden (eine private Wasserstoffpipeline, die heute die mitteldeutschen Chemiestandorte verbindet, um eine Wasserstoffversorgung der chemischen Industrie im mitteldeutschen Chemiedreieck sicherzustellen). Darüber hinaus beabsichtigt der Burgenlandkreis, die regionale Wasserstoff-Infrastruktur an das ebenso in Planung befindliche überregionale Wasserstoff-Kernnetz anzuschließen.

Burgenlandkreis wird Wasserstoff-Region für eine grüne Chemie

Gründung der Wasserstoff-Netz Burgenlandkreis GmbH beschlossen

grafik gr ndung wnbg beschlossen

Der Kreistag des Burgenlandkreises hat in seiner Sitzung am 15. April 2024 die Gründung der Wasserstoff-Netz Burgenlandkreis GmbH (kurz: WNBG) beschlossen. Mit dieser Entscheidung geht der Burgenlandkreis einen entscheidenden Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Wasserstoffwirtschaft in der Region.

Die Aufgaben der WNBG umfassen die Errichtung, den Betrieb, die Wartung, den Ausbau, Erwerb und die Vermarktung der regionalen Wasserstoffinfrastruktur sowie den Anschluss an das künftige überregionale Wasserstoffkernnetz.

Der Burgenlandkreis wird zunächst alleiniger Gesellschafter der WNBG. Landrat Götz Ulrich betont: „Grüner Wasserstoff wird ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für unseren attraktiven Wirtschaftsstandort. Die Gründung der Gesellschaft ist entscheidend, um die Ansiedlungs- bzw. Wettbewerbsvorteile des Landkreises weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, alle großen Industrie- und Gewerbegebiete im Osten des Landkreises miteinander und mit den künftigen Produktions­orten von Wasserstoff zu verbinden und dieses fast 40 Kilometer lange Netz an das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz anzuschließen. Es soll im Netz ein möglichst günstiges Netzentgelt gezahlt werden, um unseren Standort so attraktiv wie möglich zu machen.“

Der Sitz der Gesellschaft in Zeitz symbolisiert den Wandel im Revier von der Braunkohle zum grünen Wasserstoff und stärkt die industrienahe Infrastruktur im Zuge des Strukturwandels.

Die Geschäftsführung übernimmt vorerst Andre Zschuckelt, der als Leiter der Stabsstelle Strukturwandel im Landratsamt über Erfahrungen und direkte Anknüpfungspunkte im Themenbereich verfügt. Andre Zschuckelt: „Zur Zeit bereiten wir einen Fördermittelantrag über 50 Millionen Euro für den Leitungsbau vor, durch den die Industriepartner sowie kommunale Industrie- und Gewerbegebiete miteinander verbunden werden.“