Ende des ESF geförderten Bundesprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“

Im Burgenlandkreis endet das seit 2015 umgesetzte ESF-Bundesprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“.

Im Rahmen des Programms wurden in Naumburg, Weißenfels und Zeitz Jugendberatungsstellen durch den Internationalen Bund installiert. Sie boten für Jugendliche unter 27 Jahren unbürokratische Unterstützung in allen Lebenslagen an.

„Insgesamt konnten mehr als 450 Heranwachsende, zumeist mit vielfältigen Problemlagen, Hilfe der Jugendberatungsstellen in Anspruch nehmen. Die meisten von ihnen wurden langfristig und intensiv sozialpädagogisch begleitet“, resümiert die ehemalige Koordinatorin, Anja Otto, aus dem Amt für Bildung, Kultur und Sport des Burgenlandkreises.

Ca. 90% der Jugendlichen suchten die Beratung wegen Wohnungsnotlagen und finanziellen Schwierigkeiten auf – sie waren zum Beispiel wohnungslos, in Gefahr, ihre Wohnung zu verlieren, überschuldet oder brauchten dringend Unterstützung in der Kommunikation mit Behörden.

Parallel wurden im Förderzeitraum 15 Mikroprojekte im Burgenlandkreis umgesetzt, an denen fast 270 Heranwachsende teilnahmen. Bei Mikroprojekten handelt es sich um Kleingruppenangebote mit kreativen praktischen Inhalten und sozialpädagogischer Begleitung. Am Ende eines Projektes entsteht ein Mehrwert für das Quartier und den Jugendlichen.

Mit den Ergebnissen erreichte der Burgenlandkreis bundesweit Aufmerksamkeit: Ein von den Jugendlichen angefertigter maßstabsgerechter Nachbau eines Vierseithofes wurde zur Bundeskonferenz des Programms in Berlin ausgestellt. Über den Bau des Lebensturms im Schlosspark in Zeitz wurde bundesweit im ESF-Newsletter berichtet. Ein in Burgwerben entstandenes Modell der Wirbinaburg wurde durch das zuständige Bundesamt als positives Beispiel der Europäischen Kommission präsentiert.

„Wir konnten den jungen Menschen mit der Teilnahme an unseren Projekten wieder eine Perspektive geben, sie motivieren, die Schule zu beenden, oder sich in Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft zu integrieren“, so Anja Otto.

Als Ergebnis ist festzuhalten, dass von den insgesamt 726 Heranwachsenden mit einem erhöhten sozialpädagogischen Unterstützungsbedarf nach der Teilnahme mehr als 300 einen Arbeitsplatz haben, eine schulische bzw. berufliche Bildung absolvieren oder eine Qualifizierung erlangen.

„An der Schaffung eines sichtbaren Mehrwertes in ihrem Lebensumfeld mitzuwirken, diesen mit zu gestalten, hat den Heranwachsenden enorm viel Motivation gegeben und ihr Selbstwertgefühl gesteigert. Die Jugendlichen konnten sich aktiv nach ihren Möglichkeiten in gesellschaftliches Miteinander einbringen. Diese Erfahrung wird sich positiv auf ihren weiteren Lebensweg auswirken“, berichtet Frau Otto nicht ohne Stolz.

Die Koordinierungsstelle JUGEND STÄRKEN im Quartier bedankt sich im Namen des Burgenlandkreises und der teilnehmenden Jugendlichen bei allen umsetzenden Trägern, Kooperationspartnern, Firmen, Institutionen und ehrenamtlich Mitwirkenden für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit.