Landkreis startet präventiven 3-Stufen-Planungsprozess

Der Burgenlandkreis hat begonnen, sich präventiv auf eine bevorstehende Energiekrise im Winter 2022/ 2023 vorzubereiten. Dazu hat Landrat Götz Ulrich in der vergangenen Kreistagssitzung einen 3-stufigen Planungsprozess vorgeschlagen, an dem bereits gearbeitet wird.

„Derzeit befinden wir uns in der präventiven Planungsphase, um für einen eventuellen Krisenwinter gewappnet zu sein. Ich bin der Meinung, dass wir die derzeitigen Warnungen nicht ignorieren, sondern mit den Vorbereitungen beginnen sollten“, so Landrat Ulrich.

1.      Stufe: Erfassung der Versorgungslage kreiseigener Immobilien

Es wurde eine Erfassung angestoßen, in welchen Gebäuden des Burgenlandkreises mit welchen Heizmedien Wärme erzeugt wird. Diese ist bereits abgeschlossen. Eine solche Erfassung wird nun ausgedehnt. Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz und des Rettungswesens führt zusammen mit den zugehörigen Gemeinden, Verbandsgemeinden und Städten eine weitere Registrierung durch, die einen Gesamtüberblick über die Heizmedien aller Gebäude inklusive der Feuerwehrgerätehäuser im Burgenlandkreis vermitteln wird.

Bereits seit dem 1. April 2022 unterstützt ein neuer Mitarbeiter das Bauamt des Burgenlandkreises im Hochbau, der mit seiner langjährigen Tätigkeit Erfahrungen auf dem Gebiet der Energieberatung mitbringt. Bei allen neuen Bauvorhaben wird die Art der Beheizung auf den Prüfstand gestellt, um nachhaltige Lösungen zu finden.

2.      Stufe: Einsparmöglichkeiten des Landkreises

Der Burgenlandkreis prüft als Arbeitgeber Möglichkeiten, Maßnahmen für einen rationelleren und sparsameren Umgang mit Energie einzuführen. So sollen zum Beispiel vorgesehene Raumtemperaturen und Heizzeiträume angepasst werden, auch weiterführende Home-Office-Regelungen werden geprüft. Weiterhin sollen elektronische Thermostatventile in kreislichen Einrichtungen angebaut werden, um Raumtemperaturen genauer steuern zu können.

Es sind Gespräche mit dem Kreissportbund geplant, um einvernehmliche Lösungen zu finden, die zu deutlichen Einsparungen in den kreislichen Turnhallen führen sollen.

Die derzeit durchgeführten Einsparungsmaßnahmen sollen eine doppelte Wirkung haben: auf der einen Seite geht es um einen eigenen, wirtschaftlich gesehen bescheidenen Beitrag des Burgenlandkreises zur Einsparung von Energie, um die Ausrufung der Notfallstufe zu vermeiden. Auf der anderen Seite nutzt der Burgenlandkreis alle Möglichkeiten, um die erwartete Kostenexplosion im Kreishaushalt 2023 zu dämpfen.  

3.      Stufe: Bürgerideen zu Energiesparmaßnahmen

Der Burgenlandkreis hat eine separate Maildresse () eingerichtet, um den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Vorschläge an das Landratsamt zu senden, wie der Landkreis Energie im öffentlichen Raum (z.B. in Schulen, Turnhallen etc.) einsparen kann.  

„Die eingerichtete Mailadresse ist eine Aufforderung an alle Bürgerinnen und Bürger, sich mit ihren Ideen in diesen Prozess einzubringen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die Bevölkerung des Burgenlandkreises aktiv an diesem Planungsprozess beteiligt.“, so Götz Ulrich